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Ruhr-IHKs bewerten Entwurf des Koalitionsvertrags von RVR SPD / CDU positiv

Die Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets (Ruhr-IHKs) bewerten den Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU im RVR positiv. Dieser setze wichtige Leitplanken für die zukünftige Entwicklung der Region. Das formulierte Ziel, die Metropole Ruhr als Spitzenstandort in Deutschland und Europa zu entwickeln, wird ausdrücklich geteilt. „Das Ruhrgebiet ist ein innovativer Wirtschaftsstandort, der seine Stärken noch nicht optimal ausspielt. Hier brauchen wir verlässliche und gute Rahmenbedingungen – gerade in dieser Zeit. Der Koalitionsvertrag enthält gute Ansätze, um gemeinsam die Region nach vorne zu bringen. Besonders freuen wir uns über das deutliche Bekenntnis zum Industriestandort”, betont Dr. Gerald Püchel, Hauptgeschäftsführer der derzeit federführenden IHK zu Essen.
Auch beim Regionalplan sehen die Ruhr-IHKs Fortschritte. Nachdem diese zur Eile bei der Ausweisung von Industrie- und Gewerbeflächen gemahnt hatten, sei die Behandlung des Regionalplans Ruhr mit oberster Priorität nun der richtige Schritt. „Die zeitnahe Verabschiedung des Regionalplans und des sachlichen Teilplans Kooperationsstandorte stehen auch bei uns oben auf der Agenda. Gerade in turbulenten Zeiten wie diesen braucht die Ruhrwirtschaft eine sichere Perspektive und muss wieder ein stärkeres Gewicht in den Planungen des RVR einnehmen”, so Püchel.
In der Unterstützung des Leuchtturmprojekts Olympia 2032 sehen die Ruhr-IHKs ein starkes Signal. „Olympische Sommerspiele in unserer Region können zum entscheidenden Impuls für die Entwicklung der nächsten Jahre werden. Sie bieten die Chance, zentrale Themen wie Mobilität und Infrastruktur jetzt schon konsequent anzugehen. Deshalb begrüßen wir das Statement zu Olympia 2032”, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.  
Die beiden Koalitionsparteien planen außerdem, einen neuen Ausschuss für Mobilität zu bilden. Aus Sicht der Ruhr-IHKs trägt der RVR damit der gewachsenen Bedeutung des Themenfelds für das Ruhrgebiet Rechnung. Gerade die Wirtschaft sei auf eine funktionierende Infrastruktur und effiziente Mobilität angewiesen. Die Ruhr-IHKs werten daher die beabsichtigte verstärkte Interessenvertretung für das Ruhrgebiet in Berlin als richtige und wichtige Maßnahme. „Wir unterstützen den Ansatz, das Netz der Infrastruktur zu erneuern und auszubauen sowie gleichzeitig umweltfreundliche und effiziente Lösungen zu fördern. Besonders erfreulich ist dabei, die Verkehrsträger untereinander nicht ausspielen zu wollen und final geplante Projekte nicht infrage zu stellen. Eine starke Wirtschaft und effiziente Mobilität sind eng miteinander verknüpft”, erklärt Dr. Püchel.
 
Bedarf zur Nachbesserung sehen die Ruhr-IHKs beim Thema berufliche Bildung. „Wir bedauern, dass die Koalitionspartner die berufliche Bildung nicht stärker im Blick haben“, zeigt sich IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel enttäuscht. „Wir bemühen uns intensiv darum, dass die berufliche Bildung auch in der öffentlichen Wahrnehmung die verdiente Anerkennung erhält. Diese Bemühungen werden von der Fokussierung im Koalitionsvertrag auf die akademische Bildung leider konterkariert.“
Der Koalitionsvertrag bilde insgesamt eine gute Grundlage, um die Zukunft des Ruhrgebiets zu gestalten. Nun komme es auch in der Umsetzung darauf an, die gesetzten Ziele zu erreichen.


Veröffentlicht am 25. November 2020